Ergebnisse

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Soziale Innovation

Soziale Innovation ist ein Vorgang, der von bestimmten Personen ausgeht, die versuchen, Aspekte des gesellschaftlichen Miteinander positiv zu verändern. Diese Veränderungen sind Teil eines Prozesses, der keinem bestimmten Muster folgt und keine einheitliche Definition hat. Soziale Innovation unterscheidet sich durch den Grad der Neuheit, ihre Intention und ihren Status in der Gesellschaft von technischer Innovation. Soziale und technische Innovation stehen aber auch in Wechselwirkungen zueinander. Der Fokus dieses Projektes liegt jedoch ausschließlich auf Sozialer Innovation.

Mithilfe von Diffusionstheorien lässt sich die Verbreitung von Sozialen Innovation beschreiben. Sie kann an schlechter Vernetzung scheitern, wodurch deutlich wird, dass ausgebaute Netzwerke für eine erfolgreiche Ausbreitung von Sozialer Innovation essenziell sind. Der Grund dafür ist, dass ein Netzwerk für Kommunikation und Wissensverbreitung von Sozialer Innovation die Grundlage bildet.

Ein Aspekt mit dem Soziale Innovation in gegenseitiger Beeinflussung steht, ist der Raum. Konkreter Untersuchungsraum dieses Projektes ist das Ruhrgebiet. Eine räumliche Nähe von Trägern Sozialer Innovation bildet gute Rahmenbedingungen für ihre Verbreitung. Im Ruhrgebiet liegen alle Städte nah beieinander, sodass auch Vernetzung zwischen den Städten leicht entstehen kann.

Förderung von Sozialen Innovation geschieht durch Förderinstitutionen, aber auch größere Organisationen. Diese Akteure fördern andere Akteuren wie Initiativen, die Soziale Innovation umsetzen. Messungen von Sozialen Innovation gestaltet sich empirisch sehr schwierig. Als Ansatz wird sich auf Initiativen als Träger Sozialer Innovation konzentriert und deren Vernetzung analysiert, da Verbreitung ein wichtiger Aspekt für den Erfolg von Sozialer Innovation ist.

Initiativen

Initiativen sind Gruppen von Menschen, die ähnliche Meinungen vertreten und durch gemeinsames Engagement etwas bewegen wollen. Die untersuchten Initiativen versuchen primär den lokalen Standort zu verbessern. Dabei wird versucht sozialen Bedarf im Raum zu decken und neue Praktiken und Handlungsweisen durchzuführen. Es muss Menschen geben, die Soziale Innovation im Raum umsetzen. Initiativen sind hier das Bindeglied zwischen Sozialer Innovation und dem Raum Ruhrgebiet. Initiativen können sozial innovativ sein, wofür es allerdings keine allgemein gültige Definition gibt. Deswegen wurden Indikatoren entwickelt, die auf Soziale Innovation hinweisen.

Es gibt fördernde Rahmenbedingungen, die Initiativen bei ihrer Arbeit helfen. Diese Faktoren sind: gute Erreichbarkeit anderer Initiativen, Raum zum Arbeiten, Kommunikation und Zusammenarbeit. Durch die Zusammenarbeit zwischen Initiativen können Netzwerke entstehen, die von Förderinstitutionen unterstützt werden können. Diese Vernetzung von Initiativen geschieht primär auf lokaler Ebene durch Veranstaltungen, Räume oder auch andere Initiativen.

Soziale Innovation im Ruhrgebiet

Förderlich für Initiativen und Soziale Innovation ist besonders räumliche Nähe, da durch diese die Kommunikation zwischen Initiativen gefördert wird und so Innovation besser verbreitet werden kann. Die Nähe der Ruhrgebietsstädte bietet hier einen guten Standortvorteil und bringt Netzwerke hervor. Es gibt verschiedene Arten von Initiativen, die sich beispielsweise durch ihre Organisationsform oder ihre Handlungsbereiche unterscheiden.

Cluster, Quartiere und Netzwerke

Während der Erhebungen der Daten für die Netzwerkanalyse wurde herausgefunden, dass in einzelnen Städten Quartiere, Hotspots und Cluster existieren. Ein Quartier wird nicht wie ein Stadtteil offiziell abgegrenzt, sondern ist ein sozialer Raum, kleiner als ein Stadtteil. Auch ein Hotspot zeichnet sich nicht durch Abgrenzungen, vielmehr durch eine Anhäufung von Initiativen aus, die alle ihren Standort in unmittelbarer Nähe haben. Cluster definieren sich weiterhin als Zusammenschlüsse eng beieinander liegenden Institutionen, die oft aus dem gleichen wirtschaftlichen Sektor stammen. Sie beziehen gegenseitig verschiedene Vorteile aus der direkten räumlichen Nähe, wie beispielsweise das Netzwerken mit regionalen Institutionen und dem dazugehörigen Wissenstransfer, was sich auf die Innovativität der Region auswirken kann.

Beispiele für lokale Hotspots sind die Rheinische Straße in Dortmund, Bochum Langendreer und Oberhausen. Die ersten beiden unterscheiden sich von Oberhausen durch die Lage der Initiativen zueinander. In Dortmund und Bochum sitzen viele Initiativen am selben Ort, im selben Gebäude. Im Gegensatz zum Hotspot in Oberhausen, dort liegen die Initiativen verstreuter. In den untersuchten Hotspots sind neben ähnlichen Strukturen auch Unterschiede zu erkennen.

Dabei fällt in Dortmund besonders der Akteur Die Urbanisten e.V. durch seine sehr hohe Vernetzung auf. Die lokalen Netzwerke in Dortmund und Bochum leisten im Gegensatz zu Oberhausen durch ihre starke Vernetzung einen hohen Beitrag zur Sozialen Innovation. Auf die Frage, welchen Beitrag Initiativen zur Innovativität des Hotspots leisten, lässt sich mit Zusammenarbeit und Kommunikation antworten. Initiativen machen Menschen auf sich aufmerksam und animieren sie zu eigenen Handlungen. Daraus entstehen alternatives Denken und Vielfalt innerhalb der Einrichtungen eines Hotspots. Daraus können neue Initiativen entstehen.

In Bochum kann wurde sogar herausgefunden, das Initiativen dort als unverzichtbare Daseinsfunktion gelten, und ohne sie die Stadt nicht belebt wäre. Schlussendlich lässt sich festhalten, dass die Initiativen in Dortmund und Bochum  essentielle Bedeutung erlangen können, wenn sie im Zusammenschluss mit weiteren tätig sind, da sie so  – wie im Beispiel von Die Urbanisten e.V. und Bahnhof Langendreer in ihrem Hotspot – über die lokalen Grenzen hinaus ihren Bekanntheitsgrad vergrößern und als Vorreiter für weitere Initiativen und auch Bürger im Ruhrgebiet dienen können.

Andere Initiativen, wie z.B. die in Oberhausen sind vermutlich aus der Notwendigkeit heraus entstanden, die dementsprechend im sozialen Bereich verankert sind. Diese haben für die Menschen einen positiven Einfluss, leisten aber keinen Beitrag zur Innovativität im Hotspot.

Netzwerkkarten

Alle Ergebnisse der Netzwerkanalyse wurden zusammengetragen und in verschiedenen Netzwerkkarten dargestellt. Die Darstellung geschah auf verschiedenen Ebenen – Kennen, Kooperation und Reputation -und beinhaltet auch Veranstaltungen und Räume im Ruhrgebiet.

Innovationsmelder

In Interviews wurde herausgefunden, dass Initiativen günstigen Raum zum Arbeiten. Im Innovationsmelder wird eine Übersicht über die Räume und Veranstaltungen gegeben, die in der Netzwerkanalyse zusammengetragen wurden.